Das Felmer Moos wurde von uns aufwändig renaturiert und wird seit über 30 Jahren regelmäßig gepflegt.
Dabei wird die Artenvielfalt jährlich überwacht um den Erfolg der Maßnahmen zu dokumentieren.
Lage und Landschaftsgeschichte
Das ursprünglich wohl im Gemeindebesitz befindliche und als Allmende genutzte Moor wurde 1806 in 17 rund 20 m breite und maximal bis über 500m lange Flächen in O-W-Richtung aufgeteilt. Die streifenförmige Besitzstruktur prägt den Zustand des Torfkörpers und der Vegetation bis heute. Nach ungeregeltem Torfabbau in bäuerlichem Handbetrieb ab ca. 1810 wurde der Hochmoorschild 1910 mit einem Ringgraben und Schlitzentwässerungsgräben entlang jeder Grundstücksgrenze flächig trockengelegt.
Die Ausbeutung des Torfes als Brennmaterial erfolgte hauptsächlich von Westen her, intensiviert von ca. 1900 bis 1930, und endete um 1960 mit Einzelstichen bis ca. 1980 (Liebl 2011). Dabei konnte wegen der hochgelegenen Vorfluter nur flach und kurzzeitig auf 0,6 -2 m Tiefe abgebaut werden . Heute sind nur noch 21 % der Originaloberfläche unzerstochen erhalten.
Mit fortschreitender Ausbeutung wurden die Wannen entweder der Sukzession überlassen oder mit mineralischem Aushubmaterial zur Schaffung von Transportwegen aufgefüllt. Von 1800 bis 1930 wurden große Teile des Moores, besonders aber die aufgeschütteten Streifen, zur Streugewinnung genutzt, sodass das Gebiet bis um 1960 weitgehend baumfrei blieb.
Durch fortschreitende Verlandung verringerte sich dann die Anzahl offener Gewässer schnell. Rund 13% der Fläche wurde zu Intensivgrünland umgewandelt, auf dem Rest stellte sich rasch dichter Gehölzaufwuchs ein, sodass bis 1985 fast die Hälfte des Hochmoorkörpers mit Hochwald bedeckt war. Die offenen Gewässer schrumpften auf einen Rest von 8 m2.
Entwicklungskonzept
Die 1986 begonnene Regeneration zielte vor allem darauf ab, die nutzungsbedingten Degradationen rückgängig zu machen und das Hochmoor zu revitalisieren. Gleichzeitig wurde versucht, naturschutzfachlich wertvolle, durch die historischen Nutzungsformen entstandene Sekundärlebensräume in so großem Flächenanteil zu erhalten, zu pflegen oder zu entwickeln, dass damit das typische Artenspektrum der ursprünglichen Natur- und der traditionellen Kulturlandschaft erhalten und wo möglich gefördert werden kann.