Portrait: Wiesen im Felmer Moos

Als die Aktiven des Fördervereins um 1990 anfingen, überwachsene Reste ehemaliger Streuwiesen freizulegen, war das Felmer Moos nach der Trockenlegung zu über 80% verwaldet. Zu diesem Zeitpunkt wurden Moorwiesen noch neu drainiert (manchmal sogar noch mit staatlicher Förderung).
In Naturschutzfachkreisen wurden die Versuche, die Artenvielfalt der Streuwiesen wenigstens kleinflächig zu retten, oft als Pinzetten- bzw. Museums-Naturschutz diskutiert. Es fanden sich kaum Landwirte, die die Streu aus der Mahd verwerten konnten und wollten. Trotzdem wurden auf den vom Förderverein angekauften Flächen ehemalige Streuwiesenreste oft in mühevoller Handarbeit von Randbäumen freigestellt, entbuscht wieder regelmäßig im Herbst einmal gemäht.
Heute leben auf zehn Teilflächen über 1000 Tier- und Pflanzenarten teilweise in großen Beständen, und das Heuabtragen nach der jährliche Mähaktion mit anschließendem Heufest ist für etliche Helfer ein festes Datum im Jahresablauf.

Je nach Entstehungsgeschichte, Standortbedingungen und Pflegeregime ist jede Streuwiese in gewisser Weise etwas Einmaliges. Dies zeigt die Bildserie von unseren Flächen im Felmer Moos:

Da gibt es z.B. Mehlprimel-Kopfbinsen-Riede, orchdeenreiche Nasswiesen, Hochstaudenfluren, Pfeifengraswiesen, Moorheiden, und jeder Streuwiesentyp hat seine eigene spezielle Lebewelt.

Die nächste Heuaktion ist übrigens für den 23.09.2023 geplant. Dann kann jeder mithelfen, dass die bunte Vielfalt dieser einmaligen Kulturlandschaft erhalten bleibt.