Portrait: Rundblättriger Sonnentau

Der Rundblättrige Sonnentau (Drosera rotundifolia) ist eine Charakterpflanze intakter saurer Regenmoore. Hier wächst die Pflanze entweder in bunten Torfmoosrasen oder oft bestandsbildend an Rohtorfstellen etwa am Rand von Schlenken.

Die breiten löffelartigen Blätter sind in einer Rosette angeordnet. Sie sind mit purpurroten Drüsenhaaren bedeckt, an deren Ende sich ein klebriger Tropfen zum Insektenfang befindet.
Besonders Kleininsekten wie Blattläuse kleben daran fest und werden auf dem sich einrollenden Blatt bis auf die Chitinhülle verdaut. Dabei geht es der Pflanze besonders um Stickstoff und Kalium, ohne die kein Blühen möglich ist und die frei im Torf kaum zugänglich sind. Es werden aber auch gelegentlich größere Insekten wie Kleinlibellen erbeutet.

Zurzeit blüht der Rundblättrige Sonnentau im Felmer Moos. Die kleinen weißen Blüten auf langen Stängeln öffnen sich nur bei vollem Sonnenschein.

Vor dem Einziehen für die Winterruhe bildet die Pflanze an einem kleinen Stängel eine Winterknospe aus, um sich einen Vorsprung vor den auch im Winterhalbjahr weiterwachsenden Torfmoosen zu sichern und nicht überwuchert zu werden.

Unsere Wiedervernässungen haben zu starken Beständen dieser geschützten Hochmoorart geführt.

Fotos: Alfred Karle-Fendt, Ralf-Peter Winkler